Mein erster Fahrradwinter.

…und erstaunlicherweise ist es nicht die Kälte, die mich am meisten stört.

Da ich mittlerweile gute Fahrradkleidung habe, kann ich mit dem Zwiebel-Prinzip wirklich jede Temperatur gut aushalten (bis -7° C getestet).  Gefroren hab ich noch nicht wirklich, obwohl sich meine Oberschenkel nach jeder Fahrt bei unter 5° C eiskalt anfühlen und eine interessante, dunkelpinke Farbe annehmen.

Nerviger ist da schon, dass bei Frost und Schnee die Fahrradwege als letztes gestreut / geräumt werden. Zumindest dort, wo sich die Stadt nicht drum kümmert. Gestern war es offensichtlich durch Schneereste und Regen sehr usselig und ich habe das Fahrrad (aus Ermangelung an Winterbereifung) stehen gelassen. Heute morgen war es wieder furchtbar glatt. Aber es soll so schön sonnig werden! Da bin ich trotzdem mit dem Rad los. Bloß nicht wild lenken oder bremsen. Dann wirds wohl rollen… Und ich bin ohne Stürze heile angekommen. Frost ist spannend.

Regen ist einfach nur ätzend. Je mehr Sprühregen, desto fieser. Lieber ein ordentlicher Starkregen. Brillenträger wissen, wovon ich rede. Ich habe schon des Öfteren die Brille in die Tasche gepackt, weil die feine Gischt auf den Gläsern die Sicht mehr beeinträchtigte, als meine Dioptrien. Und es ist bei Regen einfach nicht schön zu fahren. Und man wird noch weniger von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen, also sowieso schon.

Und da kommen wir zu dem Punkt, der mich im Radelwinter am meisten stört. Egal, wie viel du leuchtest, blinkst, reflektierst und die Verkehrsregeln beachtest – die Autofahrer (weniger die LKW) achten nicht auf dich. Sie nehmen dir die Vorfahrt, sie schneiden dich, halten keinen Abstand (manchmal sogar vorsätzlich), sie biegen ohne Schulterblick rechts ab. Selbst wenn ich an einer Fahrrad/Fußgängerampel grün habe, bin ich nicht auf der sicheren Seite.

Und diese Situationen passieren mir häufiger, wenn das Wetter schlecht und es dunkel ist. Man mag ja meinen, dass dann vorsichtiger gefahren wird… Aber das Gegenteil scheint der Fall.

Ich trage freiwillig einen Helm (gebürtiger Tollpatsch) und eine Warnweste. Ja, ich bin selber auch PKW-Fahrer und weiß, dass es so einfacher ist, jemanden auf dem Rad schneller zu registrieren. Aber man muss eben auch aktiv darauf achten! Ich habe als PKW-Fahrer auch schon Fahrradfahrer übersehen. Weil ich nicht aufmerksam war. Daran war nicht deren Fahrweise oder die fehlende Warnweste schuld. Zum Glück ist nie etwas passiert.

Also, Augen auf im Straßenverkehr!

PS: Ich freue mich wahnsinnig auf einen warmen Frühling und einen strahlenden Sommer…

7 Gedanken zu “Mein erster Fahrradwinter.

  1. Das „Nicht-gesehen-werden“ ist wahrscheinlich in den meisten Fällen ein „Nicht-mit-Radfahrern-gerechnet“.

    Dagegen hilft in erster Linie: Mehr Radverkehr.

    In Orten, in denen viel Rad gefahren wird, muss man auch als Autofahrer halt ständig mit Radfahrern rechnen und guckt dann automatisch genauer hin (gerade beim Abbiegen).

    Aber ich kann gut nachvollziehen, was du meinst. Ich fahre ja jetzt bei diesem Wetter auf Spikes und bin daher mit einer höheren Geschwindigkeit unterwegs als der Durchschnitt der anderen Radfahrer. Da habe ich schon immer den Daumen auf der Air-Zound. 🙂

    1. Auf meiner Strecke fahren schon einige Radler. Aber ich bin wahrscheinlich auch schneller, als gedacht. Fahre ja mit Motor. Finger an den Bremsen ist bei mir Standard. Und brüllen kann ich immer noch lauter als meine neue (zugegeben sehr schöne, sehr toll klingende) Klingel.
      Hören tuts meist eh keiner.
      Der Typ, der mir an der Ampel heute morgen die Vorfahrt nahm, hat mich gar nicht wahrgenommen.

  2. Dass viele Autofahrer saumäßig fahren, sieht man ja auch als Autofahrer täglich. Nur, dass mir im Auto zum Glück nicht so schnell was passiert.
    Leider sehe ich aber auch genauso viele Radfahrer, die sich nicht um Verkehrsregeln, Handzeichen oder sonst was scheren oder im Winter schwarz gekleidet ohne Licht fahren oder über Zebrastreifen fahren, rüberziehen, dass volle Programm…. So wie eben für viele Autofahrer das Blicke überflüssig ist…. Argh!

    Ich bemühe mich auf Radfahrer zu achten und Schulterblick ist selbstverständlich. Mir ist aber vor Monaten auch was Dummes passiert. Wenn ich vom Kita Parkplatz runter will, kommen die Radfahrer in 80% der Fälle von rechts (falsche Seite), so dass ich mir angewöhnt habe immer zuerst nach rechts zu gucken, weil ich mich anfangs immer über die Radfahrer auf der falschen Seite erschrocken habe . (Es geht leicht hoch und es die Sicht ist durch einen Baum links blockiert, so dass man immer erst Spät was sieht).
    Jedenfalls kam doch vor ein paar Monaten mal ein Radfahrer von der richtigen Seite, während ich mir den Kopf nach rechts verrenkte. Der Radfahrer war zum Glück auf der Hut, sonst hätte ich den jetzt auf dem Gewissen.
    Wir alle (Fußgänger, Radfahrer, Motorradfahrer, Autofahrer,…) machen aus unterschiedlichsten Gründen Fehler. Weil man zu egoistisch ist, zu faul, aus Dummheit, weil man es eilig hat, weil man bekloppt ist oder eben mal verpeilt. Unglücklicherweise haben Radfahrer oder Fußgänger nur nicht diesen Schutz aus Metall um sich.
    Ich würde mir nur wünschen, dass Radfahrer nicht immer so tun, als würden sie nie Fehler machen.
    Ich habe mich neulich total erschrocken als eine Frau vor mir ein richtiges Handzeichen (!) gemacht hat. Und umgeguckt hat sie sich auch. Das sehe ich so selten wie Radfahrer den Schulterblick bei Autos.

  3. Pingback: Eindrücke eines Fahrradwinters – mein Senf

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