Soundtrack meiner Jugend.

Ich höre mich gerade durch die neueste Greatest-Hits-Platte „30“ von „Fury In The Slaughterhouse“. Ständig bekomme ich eine kleine Gänsehaut und kann textsicher mitsingen, obwohl ich eeeeewig nix mehr von ihnen gehört habe.

„Won´t Forget These Days“, „Time To Wonder“, „Radio Orchid“, alles Klassiker aus den Partyzeiten meiner (nicht ganz so wilden) Jugend. Kennengelernt habe ich die Band (wie immer) durch meine ältere Schwester und die Mitschülerinnen aus Niedersachsen. Da war die Gruppe irgendwie bekannter, als bei uns auf der NRW-Seite.

Leider hat es neulich nicht geklappt, spontan zu einem Konzert nach Hannover zu fahren. Das wäre schon toll gewesen.

„Won´t Forget These Days“ – wenn die Zeiten damals auch nicht immer so toll waren, vor allem während der Schulzeit und im ersten Ausbildungsbetrieb. Trotzdem denkt man gerne dran zurück, zuppelt die besseren Erinnerungen von hinten herbei und stellt sie ganz nach vorne.
Mit der besten Freundin tanzend im dörflichen Tanzsaal, als die Top-40-Kapelle Fury anstimmte.
Auf den Abi-Partys lauthals mitsingend.
Heute morgen bei strahlendem Sonnenschein und bester Laune im Auto auf voller Lautstärke gröhlend.

Danke dafür, Fury.

2014 im Rückblick

 

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

WordPress hat für mich die Statistiken bemüht, aber es ist so viel mehr passiert dieses Jahr. Es war ein spannendes, anstrengendes und abwechslungsreiches Jahr.

– Arminia: Nach dem dramatischen Kampf um die Relegation und den depremierenden Abstieg habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und bin nun Mitglied und Inhaber einer Dauerkarte. Und bis jetzt sieht es gut aus, dass wir bald wieder in der 2. Liga spielen.

– Katze(n): Im April zog Juri ein, im Dezember kam Xisco dazu. Es soll sich ja niemand langweilen hier.

xisco 1

– Auto: Luigi verkauft, Madame Eclair geholt. Im Frühling kann ich dann „oben ohne“ rumdüsen.

– Musik: Zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder auf einem Festival gewesen, dem Amphi in Köln. Toll! Und Anfang November durfte ich noch einmal Morrissey wiedersehen.

– Hochzeit: Endlich mal wieder eine Hochzeit! Der kleine Bruder vom Herrn D. ist nun unter der Haube.

– Urlaub: Einfach herrlich, dieser Wanderurlaub in Tirol. Der nächste in 2015 ist schon geplant.

– Dumm „gelaufen“: Knie im Urlaub verletzt, Fußgelenkkapsel gerissen im November. Ich werde halt älter.

– #BiBloStati: Fleißig gewesen und das Jahr durchgewandert von einer Kneipe in die nächste. Wir werden so weitermachen! Die Locations für Januar, Februar und August sind schon gesetzt.

– Sportlich: Eher weniger. Reden wir einfach nicht drüber.

Für 2015 mache ich mir besser keine Vorsätze. Klappt eh nie. Aber ich wünsche euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr, mögen eure Wünsche und Vorsätze in Erfüllung gehen.

Morrissey.

Letzte Woche Mittwoch war ich tatsächlich bei Morrissey im Capitol Hannover. Obwohl ich lange zweifelte, ob er wirklich auftreten würde. Die Konzerte vorher mussten wegen Erkrankungen in der Band abgesagt werden. 3 Stunden vorher habe ich noch einmal die Website des Capitol gecheckt, alles klar, keine Absage. Auf nach Niedersachsen!

Nach der Ankunft habe ich mich gleich in die Schlange vorm Einlass eingereiht. Kalt wars. Und viele Leute wanderten umher um noch eine Karte für das ausverkaufte Haus zu bekommen. Aber da war wohl nicht viel zu machen.

Der Einlass ging fix, ich hätte sogar noch einen Platz in den ersten 4 Reihen bekommen. Doch meine sehr hartnäckige Erkältung und Husten hielten mich davon ab. Das Capitol ist recht überschaubar, man konnte von überall im Raum sehr gut die ganze Bühne sehen. Im Grunde lief das Konzert auch wie 2009 in Bremen im Pier 2 ab. Es gab keine Vorband, es liefen Videos auf einem Vorhang vor der Bühne. Unter anderem auch ein Zusammenschnitt der besten Szenen „Stier spießt Torrero auf“ zu seinem Song „The Bullfighter Dies“. Da konnte ich schon mal nicht hinsehen.

Um kurz nach 20 Uhr kam Morrissey dann auf die Bühne, erstaunlich gut gelaunt, erstmal ein paar Witze auf Kosten der Queen. Nunja, kennt man, weiss man. Als er mit „The Queen Is Dead“ startete, bekam ich sofort eine Gänsehaut. Diese Stimme ist einfach der Hammer. Damals in Bremen hatte er Probleme mit den Stimmbändern. Dieses Mal ganz offensichtlich nicht. Wahnsinn!

Die Songauswahl war ganz ok, ich hab mal die Setlist von einer anderen Seite gemopst:

01. The Queen Is Dead
02. Speedway
03. Kiss Me a Lot
04. The Bullfighter Dies
05. Suedehead
06. Trouble Loves Me
07. Staircase at the University
08. How Soon Is Now?
09. Neal Cassady Drops Dead
10. I’m Throwing My Arms Around Paris
11. Kick the Bride Down the Aisle
12. I’m Not a Man
13. Istanbul
14. World Peace Is None of Your Business
15. Meat Is Murder
16. Asleep (Z)
17. Everyday is like Sunday (Z)

Mir fehlten leider ein paar Highlights, z.B. „This Charming Man“, „Irish Blood, English Heart“, „There´s A Light…“ oder auch „The First Of The Gang To Die“. Irgendwie war die Zeit schnell rum… Um kurz nach 22 Uhr wars vorbei.

Und etwas gefiel mir überhaupt nicht (ja, ich weiß, er ist Tierschützer, Vegetarier, sehr krass in seinen Ansichten… blabla): Das PETA-Video während „Meat Is Murder“. Ich hätte fast lang hingespuckt. Konnte nicht hinsehen. Muss das unbedingt sein? Er kann doch im Grunde davon ausgehen, dass (fast) alle Besucher des Konzertes „Bekehrte“ sind. Die Leichtigkeit, die Wärme des Konzertes vorher war mit einem Schlag bei mir vorbei. Wirklich schade. Da hätte mir nicht mal das Flötenspiel bei „There´s A Light…“ drüber hinweg geholfen. Über 60 EUR für knapp 90 Minuten Konzert inklusive PETA-Film-Würgereflex. Hmm.

Wenn man die negativen Punkte einfach vergisst, war es trotzdem schön. Er hat wirklich großartig gesungen. Und nur ein Hemd ausgezogen.

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Amphi Festival – Bericht.

Da hat man sich mehr als ein halbes Jahr auf dieses Festival gefreut, immer wenn neue Bands bestätigt wurden, stieg die Vorfreude. Und nun ist schon alles vorbei. Aber schön war es! Ein wirklich gelungenes Festival.

Ich hatte vom Eröffnungsevent ja schon hier berichtet. Eine wunderbare Einstimmung auf die Stadt, die Menschen und die Musik. Für mich war es eine doppelte Premiere an diesem Abend, habe ich doch noch nie einen Schifffahrt auf dem Rhein unternommen oder überhaupt an einem „schwarzen“ Festival teilgenommen.

Die Infrastruktur dieses Festivals gefällt mir übrigens sehr gut. Mitten in Köln, am Tanzbrunnen, hat man eine Menge Hotels in jeder Preisklasse in der Nähe, man muss also nicht Campen. Auf dem Gelände gibt es richtige Toiletten mit Reinigungspersonal, keine Dixieklos (meine persönliche Hölle). Die Mainstage ist schön zentral, man kann eigentlich von überall gut sehen. Es gab einen extra abgesperrten Bereich für Rollstuhlfahrer sowie einige Sitzgelegenheiten mit guter Sicht. Für das leibliche Wohl war gut gesorgt, allerdings kann ich jetzt nicht sagen, ob auch für Vegetarier genug angeboten wurde. Ebenso konnte man shoppen, es waren eine Menge Verkaufsstände rund um den Tanzbrunnen aufgestellt, die das schwarze Herz höher schlagen liessen. Sogar schattige Plätze gab es, die auch unbedingt nötig waren. Mit so genialem Sommerwetter habe ich nicht unbedingt gerechnet.

Am Samstag haben wir erstmal ausgeschlafen und sind in Ruhe frühstücken gegangen. Eine halbe Stunde Fußweg haben wir dann zum Gelände benötigt, direkt am Rhein entlang und über die Deutzer Brücke mit ihren Liebesschlössern.
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Der Einlass zum Gelände war unproblematisch, keine Schlangen und ewiges Anstehen nötig. Wir hatten am Abend vorher schon eines der Schließfächer in Beschlag genommen, eine sehr gute Idee. Dort konnten wir z. B. unsere Jacken und Wechselklamotten lagern. Die ersten Bands spielten schon, als wir uns auf dem Gelände einfanden.

„She Past Away“ hatten schon angefangen – ich mag den „alten“ Gothik Sound sehr. Ich hatte sie bereits in Bielefeld in diesem Jahr live gehört. Bis dahin hatte ich nicht vermutet, dass es auch türkische Goth Bands gibt. 🙂

„Clan Of Xymox“ wollte ich schon immer mal live sehen, auch wenn ich nicht viel von ihnen kenne. Für mich waren sie in meinen schwarz-musikalischen Anfängen die Aushängeschilder für schwarze Musik. So habe ich mir Goths immer vorgestellt. Ausserdem fand man sie früher in fast jeder „Zillo“-Ausgabe. Der Auftritt war schön, mit Gänsehaut. Sie spielten sogar „Louise“. Wunderbar!
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„Lord Of The Lost“. Tja. Die Take-That unter den Gruftis. Nicht mein Geschmack, leider auch schlecht abgemischt. Die Mädels standen kreischend vor der Bühne und später auch in laaaangen Schlangen bei der Autogrammstunde.

„Corvus Corax“ – auf Grund von leichten Ermüdungserscheinungen haben wir uns diese Band vom beschatteten Tanzbrunnen aus angehört. Wenn man denn was hören konnte. Anscheinen mussten die Gesellen ohne Mikros spielen, so leise waren sie. Schade, ich mag die Musik. Sie haben sich wohl für das Sparrenburgfest in Bielefeld am Sonntag warmgespielt.

„Aesthetic Perfection“ spielten im Staatenhaus. Ein riesiges Gebäude, allerdings dort, wo die Bühne stand, nur ca. 4 Meter hoch. Eine Luft zum schneiden. Innerhalb von Sekunden durchgeschwitzt. Aber sie waren schnell, laut und gut. Ein Live-Schlagzeuger, der wie Animal bei den Muppets wütete. Ich kannte die Band nur flüchtig von CD, live gefallen sie mir viel besser. Leider habe ich aufgrund der Hitze nicht bis zum Schluß ausgehalten.

„Hocico“, wieder unter freiem Himmel, habe ich vor vielen Jahren schon mal im Kick (sorry, „X“) in Herford gesehen. Nicht ganz meine Musik, aber der kleine, wilde Mexikaner hat definitiv Bühnenqualitäten. Die Menge tobte ganz ordentlich.

„Blutengel & the Monument Ensemble“ waren wieder Kontrastprogramm. Wirklich schön umgesetzt, kitschig as hell, aber machte trotzdem Gänsehaut. Manchmal fragte ich mich allerdings, ob das wirklich live war. Technisch schon fast zu gut.

„Front 242“ – mein Highlight an diesem Tag. Habe mich rechtzeitig neben das Mischpult begeben. Endlich konnte ich diese Gruppe mal live sehen. Ich hoffte auf alle mir bekannten Hits (was anderes wird eh selten gespielt bei kurzen Festival-Sets). Die Herren sprangen auch gleich mit „Happiness“ auf die Bühne, aber leider konnte man keinen Ton des Sängers hören. Sehr ärgerlich. Irgendwann funktionierte das Mikro dann, aber die Begeisterung des Herrn de Meyer hielt sich in Grenzen. Es folgte „Im Rhythmus Bleiben“. Ich war total euphorisch und wollte eigentlich nur tanzen, tanzen, tanzen – aber dann brachen die Künstler den Auftritt ab. Die Technik wollte nicht. Schimpfend und fluchend stürmten sie von der Bühne. Und ich war stinksauer. Nach über 30 Minuten und hektischen Umbauarbeiten konnte die Band weitermachen, aber leider nur bis 22 Uhr – wegen der Lautstärke… Also folgten noch 7 Titel, unter anderem „Headhunter“ und „Welcome To Paradise“. Ich hätte locker noch 2 Stunden weiter zuhören können. Wirklich schade.

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Es folgte eine wirklich sehr gute After-Show-Party, bei der ich durchaus hätte bis 4 Uhr durchtanzen können, aber leider waren gegen 2 Uhr meine Kräfte am Ende und ich musste schlafen.

Samstag haben wir wieder ausgeschlafen und gefrühstückt, dann wieder zu Fuß zum Gelände. Auch an diesem Tag spielten die Bands schon, aber zum Glück waren unsere Auserwählten später dran.

„In The Nursery“ kenne ich auch nur von CD, und habe auch ein paar Lieblingslieder. Gänsehautfeeling bei „Bombed“. Sonst leider etwas unspektakulär. Aber die großen Pauken auf der Bühne hatten was.
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„Mesh“ spielten danach – wir haben uns währenddessen ein wenig zwischen den Marktständen umgesehen und quasi „nebenbei“ zugehört. Sehr solide, klingt irgendwie nicht anders wie vom Album.

„Mono Inc.“ wollte ich gar nicht sehen, sondern „Rotersand“ – aber wir sind irgendwie im Beachclub gelandet. Dort war es unheimlich schön, gemütlich und sonnig. So habe ich „Mono Inc.“ nur aus der Ferne gehört.
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„London After Midnight“ sind auch so Klassiker meiner Jugend – ich kenne zwei Lieder von Samplern. Genau wie „Clan Of Xymox“ richtig schöne Bilderbuch-Gruftis, die ich aus den Zeitschriften kannte. Sie spielten „Kiss“ und „Sacrificed“ und wieder hatte ich eine fette Gänsehaut. Leider blieben auch sie nicht von technischen Problemen verschont, die Bühnenpräsentation (Videos?) wollte nicht laufen. Und bei „Sacrificed“ setzte der Monitor des Sängers aus – er konnte sich nicht mehr hören. Und das hörten wiederum wir. Ziemlich schief…

„Die Krupps“ – Highlight! Wieder technische Probleme, aber Herr Engler wusste besser damit umzugehen wie Front 242. Er machte Witze, spielte Metall-Soli und liess das Publikum komische Dinge ins Mikro singen. Und dann legten sie los. Einfach großartig. Innerhalb von Sekunden war ich klatschnass geschwitzt, konnte nicht mehr aufhören zu tanzen und war völlig begeistert. Einmal live „To The Hilt“. Geil.
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Zum Abkühlen sind wir dann aus dem Staatenhaus raus – und in die Schlußtakte von „Eisbrecher“ gerannt. Etwas zu sehr weichgespülter Rammstein-Verschnitt, aber der Sänger ist durchaus ein Entertainer. Ich kenne den nur vom TV, wo er mal was mit Autos gemacht hat. Gut zum Abkühlen.

Ein Hoch auf die Idee, Wechselklamotten in die Schließfächer zu packen. So konnten wir mit trockenen Klamotten wieder aufs Schiff für die Abschlussfahrt. Es lief ähnlich ab wie am Freitag, Rhein rauf- und runter und dazu Bands. Diesmal aber Klassisch. Mit Gitarre, Klavier, Flügel und ein ganz bisschen Keyboard.

„Persephone“ – nur kurz gesehen und gehört, aber war mir zu theatralisch. Die Dame starb ja fast auf der Bühne.

„Solar Fake“ – ziemlich gut, ich kenne den Herrn eigentlich nur als „Zeraphine“. Kann singen, hat Humor und die Überraschung des Tages – als er „Die Flut“ covert, kommt plötzlich Peter Heppner auf die Bühne. Publikum begeistert, Gänsehaut überall.

„VNV Nation Classical“ – einfach nur wunderbar. Ronan Harris nur von einem Flügel begleitet. Zu Tränen gerührt, total nervös und im Anzug mit Krawatte. Ein ungewohntes Bild. Er hat sich auch, wie angekündigt, nicht vom Mikro wegbewegt. Aber uns hat er bewegt. 8 Stücke lang Gänsehaut pur, ein perfekter Abschluss für ein ganz tolles Festival.
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Danke für das Geschenk, Herr D.! :*